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OMR Festival 2022 – bitzinger in Hamburg!

OMR 2022. Und bitzinger war dabei. Die Ehre uns zu vertreten, hatten unser Digital Project Manager Riccardo und meine Wenigkeit (Niklas, Digital Marketing Manager). Was sollen wir sagen, die Zahlen stehen erstmal für sich: 70.000 Besucher, 700+ Speaker, 500+ Aussteller, 10 Bühnen, unzählige prominente Persönlichkeiten und vieles mehr.

Im Ergebnis: Unglaublich viele Eindrücke und Take Aways, welche wir aber natürlich nicht nur für uns behalten wollen. Deshalb erhältst du in diesem Beitrag einen Einblick in die tollen Tage in Hamburg, erfährst welche Speaker und Masterclasses wir uns angesehen haben und welche Main-Takeaways wir daraus ziehen konnten.

Anreisetag vom OMR Festival 2022

Montagmorgen haben wir uns noch in der Agentur getroffen und ein paar Stunden gearbeitet: Daily Meeting in unserer Unit, Wochen-Kickoff mit dem ganzen Team, die letzten dringlichen Sachen erledigen, Projekte abstimmen und natürlich noch den ein oder anderen Kaffee trinken. Dann ging’s auch schon los nach Hamburg. Riccardos Firmenwagen diente als idealer Wegbegleiter. Während es sich in die andere Richtung ständig staute, hatten wir freie Fahrt und kamen ohne Probleme nach gut 5 Stunden in Hamburg an.

Nach dem Check-In im Hotel wollten wir noch die Akkreditierung unserer Tickets für das Festival vornehmen, um am Dienstagmorgen lange Warteschlangen zu vermeiden. Glücklicherweise war eine der 5 Akkreditierungsstellen direkt im benachbarten Hotel auf der Reeperbahn. Dort haben wir gleichzeitig einen ersten Eindruck davon bekommen, was uns auf dem Festival erwartet. Denn alleine für diese Akkreditierung standen wir weit über eine Stunde an und konnten froh sein, dass wir mit den teureren Festival-Tickets überhaupt noch drankamen.

Anschließend haben wir schonmal den Weg zum fußläufig entfernten Messegelände ausgekundschaftet, uns einen ersten Überblick verschafft und den Abend dann noch bei dem ein oder anderen Kaltgetränk auf St. Pauli ausklingen lassen.

OMR 2022 - Tag 1

Und schon gings los. Aufgrund des typischen Hamburger Wetters haben wir uns spontan gegen den eigentlich angedachten Morgenspaziergang entschieden und sind kurzerhand per Taxi bis vor das Messegelände gefahren. Dort sind wir bereits eine knappe Stunde vor dem offiziellen Einlasszeitpunkt angekommen. Dank unserer Akkreditierung vom Vorabend und etwas Glück konnten wir dennoch ganz normal auf das Messegelände marschieren, wodurch wir uns bereits einen groben Überblick über sämtliche Hallen, Masterclasstracks und Bühnen machen konnten. Wie im untenstehenden Bild zu sehen, hatten wir also mehr als genug Platz für uns.

Session am Vormittag mit Pinterest, Reddit und Hugo Boss

Bei der Vielzahl an Speakern, Masterclasses und Side-Events hatten wir uns natürlich schon lange vor der Abfahrt einen groben Timetable zurechtgelegt. Und so begann das Festival für uns am Dienstagmorgen gegen 10 Uhr auf der Blue Stage mit den folgenden Vorträgen:

  • Oliver Wendt, Head of Sales DACH, Reddit: The Power of Community
  • Andrea Mallard, Chief Marketing Officer, Pinterest: Pinterest. It’s different here.
  • Daniel Kaczynski (CEO and Chairman of the board of directors) und Miah Sullivan (Senior Vice President Global Marketing and Brand Communications), Hugo Boss: Turning Customers into Fans

Die drei Vorträge haben viele Einblicke in die Zukunft der einzelnen Plattformen bzw. die generelle Zukunft des Marketings und der Kundengewinnung gegeben. Beachtenswert war vor allem die Positionierung von Pinterest. Denn generell auf dem Festival war immer wieder zu hören, dass die Zukunft der Digital-Branche im Metaverse, in Augmented Reality Anwendungen und in Web 3 liegt. Andrea Mallard und Pinterest sehen und verstehen diese Entwicklungen zwar und werden auch zukünftig viel auf AR-Erweiterungen setzen, wo es Sinn macht und wo es eben das Nutezrerlebnis verbessert.

Der Hauptfokus von Pinterest soll aber in der realen Welt bleiben. Was sich erst etwas widersprüchlich anhört, wenn man bedenkt, dass Pinterest immer noch ein soziales Netzwerk ist. Ziel der Plattform ist es allerdings die Nutzer auf der Plattform für Dinge zu inspirieren, die sie dann in der realen Welt erleben können. Bestes Beispiel sind aktuell Rezepte, aber auch ganz normale Produkte oder Inneneinrichtung und Deko. Unserer Ansicht nach eine absolut spannende Positionierung, die Pinterest deutlich von den Wettbewerbern abgrenzt. Wir sind gespannt, wie sich das in Zukunft entwickeln wird.

Von Marteria bis Maschmeyer am Nachmittag zu langen Nächten auf der Reeperbahn

Als aufmerksame Leser des OMR-Newsletters ist uns natürlich nicht entgangen, dass wir gegen die Mittagszeit mit einem Überraschungsauftritt von Marteria auf der Future Moves Stage rechnen konnten. Entsprechend haben wir uns dort bereits etwas vorher eingefunden und noch den Ausführungen von will.i.am zugehört, der von Moderator Kai Pflaume interviewt wurde. Will.i.am, der vor allem durch seine Musikkarriere bekannt wurde, sprach insbesondere in seiner Rolle als Tech-Investor über seine Sicht auf Technologie und New Mobility. Faszinierend, was teilweise hinter solchen Musikstars steckt.

Direkt im Anschluss dann der Auftritt von Marteria, der sogar davon sprach, dass es sein erstes Konzert seit ungefähr 4 Jahren ist. Angemerkt hat man es ihm jedenfalls nicht. Nach einem kleinen Mittagssnack ging es dann für uns zurück zur Blue Stage, wo wir uns noch den Vortrag von Paul Ripke (Star-Fotograf) und Maurice Moitroux (Globald Brand Marketing Director von IWC Schaffhausen) zum Thema „The Art of Storytelling“ angesehen haben.

Die beiden berichteten über ihre erfolgreiche Zusammenarbeit für den Uhrenhersteller IWC, in der das Unternehmen Paul Ripke in der Erstellung der Werbevideos und -fotos komplett freie Hand lies. Dadurch entstand im Endergebnis ein absolut authentisches Video, welches auf den ersten Blick überhaupt nicht als Werbevideo wahrgenommen wird. Und die vorgestellten Zahlen geben der Vorgehensweise im Endergebnis absolut recht. Ein sehr interessanter Ansatz, den wir sicherlich in Werbekampagnen, insbesondere im Bereich der Luxusgüter, in Zukunft noch öfter sehen werden. Hier das Video:

Zum späteren Nachmittag hin trennten sich dann zunächst unsere Wege. Ich selbst besuchte nach erfolgreicher Bewerbung (limitierte Plätze) die Masterclass von Carsten Maschmeyer in Zusammenarbeit mit pliant: „Start small, think big! Tipps für Unternehmer“. Riccardo blieb auf der Blue Stage, wo weitere Vorträge zu Social Media Marketing folgten.

In der Masterclass von Maschmeyer ging es viel um die Wichtigkeit des Vertriebs und von klaren Strukturen, gerade in kleineren Unternehmen. Die Masterclass fand in Zusammenarbeit mit dem Startup pliant statt, welches wir bei bitzinger sogar selbst verwenden. Dabei handelt es sich um eine digitale Kreditkartenlösung für Unternehmen, in die Maschmeyer sehr früh investiert hat.

Anschließend haben wir den Festival Tag noch gemeinsam bei leichter Abendunterhaltung auf der Blue Stage ausklingen lassen. Dort haben die beiden Podcaster und Wein Connoisseure Curly und Willi Schlögl noch eine Liveshow ihres Podcasts „The Terroir und Adiletten“ hingelegt. Nach dem anschließenden Wein-Tasting mit Pauli Ripke und Jochen Dreissigacker sind wir dann zunächst ins Hotel zurück, um uns nochmal fit für den Abend zu machen.

Anschließend sind wir in hotelnähe Burger essen gegangen und haben uns langsam auf die exklusive Afterparty von ABOUT YOU und SCAYLE eingestimmt, für die wir uns noch begehrte Einlassbändchen am Stand von About You sichern konnten. Mit Live-Band, DJs, zwei Stages und kostenlosen Getränken mitten auf der Reeperbahn ließ es sich durchaus gut feiern. Einziges Problem: Auch am Mittwoch startete das Programm bereits wieder um 10 Uhr.

OMR 2022 - Tag 2

Die ein oder andere Stunde Schlaf mehr hätte es also natürlich sein können. Die Eröffnung der Conference (Main) Stage am zweiten Festival Tag konnten wir uns aber natürlich keinesfalls entgehen lassen. Immerhin war das Wetter deutlich besser als am Vortag. So konnten wir den 20-minütigen Fußweg zum Messegelände zumindest nutzen, um richtig wach zu werden.

Leicht übermüdeter Einstieg in Tag 2

Den kompletten zweiten Tag verbrachten wir dann hauptsächlich vor der Conference Stage. Die Bühne eröffnete Philipp Westermeyer höchstpersönlich, bevor er die neue DFL Chefin Donata Hopfen interviewte. Ein sehr kurzweiliger Austausch über zukünftigen Vermarkungsmöglichkeiten und die Konkurrenzfähigkeit der größten deutschen Fußballliga. Im Anschluss übernahm dann Westermeyer erneut selbst mit seinem Vortrag zum Thema „The state of the German Internet“, bei dem er viel auf aktuelle Trends und Chancen in der Digital-Welt einging. Unter anderem, wieso trivago für 8 mio. Euro der Brustsponsor von Chelsea London wurde, wieso regionale Meme-Seiten einen Aufstieg erleben oder wie eine kleine Fahrschule über 36 mio. Aufrufe auf Youtube bekommt. Hier kann man übrigens den ganzen Auftritt nochmal ansehen.

Abgerundet wurde der Vormittag für uns auf der Conference Stage von Matthew Ball – „A Conversation about the Metaverse“. Absolut spannende Einblicke zum Thema Metaverse, Dezentralisierung und Web 3. Generell eines der absoluten Trendthemen beim Festival. Dies wurde ebenso an der neuen Finance Forward Stage sichtbar, auf der am Nachmittag u.a. noch der Krypto-Milliardär und Gründer der weltgrößten Kryptobörse Binance, Changpeng Zhao (CZ) auftrat. So gut wie alle Speaker und Experten sind sich einig, dass die Grenzen zwischen diesen Welten in den kommenden Jahren immer weiter verschwinden werden.

Nach einem kurzen Mittagessen in der Food Halle kamen wir zufällig noch rechtzeitig zurück vor die Conference Stage, wo wir ansonsten den Überraschungsauftritt von Sido völlig verpasst hätten. Wiederum ein absolutes musikalisches Highlight.

Ein bisschen Hollywood in Hamburg

Am Nachmittag wartete dann mit dem Auftritt/ Interview von Ashton Kutcher noch das absolute Highlight der zwei Tage auf uns. Aber auch um die beiden Auftritte herum durften wir noch weitere spannende Vorträge von hochkarätigen Gästen verfolgen, u.a.:

  • Saygin Yalcin (Founder & CEO, SellAnyCar.com): How to Win
  • Elvir Omerbegovic (President of Urban, Sony Music Germany): Wie viel Data verträgt Kunst?
  • Shirin David (Musikerin) und Tina Müller (CEO, Douglas): Erfolg, Frauenbilder & Vermarktung
  • Quentin Terentino (Writer/ Director): Lessons from the greatest storyteller alive

Für mich am interessantesten war hierbei überraschenderweise der Auftritt von Saygin Yalcin, der tief in das Thema Verkaus-/ Marketingpsychologie eingestiegen ist. Quintessenz: Wir sollten mehr auf Storytelling als auf Daten schauen. Passend dazu dann etwas später natürlich Quentin Terentino. Wer könnte schon bessere Stories erzählen? In dieser Hinsicht auch absolut spannend. Das Interview ging jedoch leider eher weg von der Marketing- und Digitalrichtung. So erfuhr man mehr über den Entstehungsprozess seiner Drehbücher, seine Inspirationsquellen und viel Persönliches.

Umso erfreulicher und überraschend informativ war dagegen der Auftritt von Ashton Kutcher. Was die wenigsten wissen: Er ist seit ziemlich langer Zeit aktiver Investor mit einer extrem hohen Erfolgsquote. So hat Kutcher bereits sehr früh in heute riesige Firmen, wie Aribnb, Spotify, Soundcloud, Uber und viele weitere investiert.

Hier unsere Zusammenfassung aus dem Live-Interview mit Ashton Kutcher:

  1. Vernetze dich mit anderen Menschen, komme in den Austausch. Egal, was du vorhast – es ist immer wichtig und vorteilhaft, die richtigen Menschen zu kennen und insbesondere auch generell zu verstehen, wie Menschen ticken. Dabei hat ihm natürlich auch seine Schauspielkarriere sehr geholfen, sagt er. Insbesondere mit Bezug aufs Marketing ist es unabdingbar sich in andere hineinversetzen zu können, um diese direkt ansprechen zu können.
  2. Fokussiere dich niemals nur darauf Geld zu verdienen. Generell braucht es einen anderen Purpose. Und er selbst hat die wohl wichtigsten Kontakte im Rahmen von wohltätigen Aktionen geknüpft. Denn gerade bei solchen Projekten sind meistens Personen anzutreffen, die die Welt positiv verändern wollen.
  3. Auf die Frage was bei den vielen erfolgreichen Investments, seine Inspirationsquelle oder sein Mentor ist, nannte er seine Frau – Mila Kunis.

Nach den Schlussworten von Philipp Westermeyer war dann schließlich auch bei uns so der Energietank recht leer, weshalb wir das Messegelände dann langsam verlassen haben. Nach einem letzten Fußmarsch zurück zum Hotel gab es für uns noch ein paar Tacos vom Mexikaner, bevor wir uns dann erschöpft auf die Hotelzimmer zurückgezogen haben.

Abreisetag vom OMR Festival 2022

Ausgeschlafen und dennoch überfordert mit den unzähligen Eindrücken vom Festival haben wir am nächsten Morgen alles zusammengepackt und uns auf den Weg in die Heimat begeben. Auch der Verkehr auf der Heimfahrt stellte uns vor keinerlei Probleme, wodurch wir am frühen Nachmittag wieder in unserer wunderschönen Agentur in Hof angekommen sind. Die nächsten Tage hat es mindestens noch gebraucht, um sämtliche neuen Eindrücke und Inspirationen halbwegs geordnet zu bekommen.

Im Nachhinein hat sich der Besuch des Festivals absolut gelohnt. Wir konnten nicht nur total viele gleichgesinnte Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und Erfahrungswerte austauschen. Auch die unzähligen Speaker und Gespräche mit Vordenkern in der Digitalszene waren jede Sekunde in Hamburg wert.

Wer also zweifelt, ob er im nächsten Jahr nach Hamburg fahren soll und ob sich das alles lohnt – wir sagen: GO FOR IT!